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Oberschwingungen beseitigen und Energie sparen

Power Quality EN 50160 in der Industrie-Elektrik

Strukturveränderungen in der Energieerzeugung und der vermehrte Einsatz von Leistungselektronik und digitalen Komponenten führt immer häufiger zu Netzstörungen wie Frequenz- und Amplitudenverstärkung bei den Oberschwingungen – vor allem im oberen Frequenzbereich. Erhöhter Energieverbrauch und vorzeitiger Verschleiß wegen Erwärmung sind die Folge. Eine Faustformel sagt: 10 Prozent Mehrbelastung durch Wärme reduziert die Lebensdauer um 50%.

Die Ursache von Netzqualitäts-Problemen kann sehr vielfältig und komplex sein: Frequenzumrichter, Schaltnetzteile, Blindstrom-Kompensationsanlagen, unterdimensionierte Neutralleiter oder Einschaltspitzen. Zwar nutzt die Mehrheit der Industriebetriebe seit vielen Jahren Kompensationsanlagen, die Oberschwingungen begrenzen. Doch diese Maßnahme ist oft nicht effektiv genug, da herkömmliche Kompensationsanlagen lediglich die Blindleistung durch eine Korrektur des Verschiebungsfaktors cos φ reduzieren, die Oberschwingungen jedoch nicht eleminieren. Erste Anzeichen für eine Überlast durch Oberschwingungen oder Unsymmetrie sind zum Beispiel defekte Kondensatoren.

 

Links: Stark verzerrter Stromverlauf

Rechts: Zerlegung des Signals in die harmonischen Anteile (Grundschwingung und 3., 5., 7. Oberschwingung)

 

Analyse des IST-Zustandes

Die Netzqualität wird in Europa vorwiegend in EN 50160 normiert. Darin werden im Mindesten folgende Parameter mit einem Netzanalysator gemessen:

  • Der Spannungsverlauf (10-Minuten)
  • Die Unsymmetrie
  • Die Frequenz (10-Sekunden)
  • Langzeitflicker (2-Stunden)
  • Oberschwingungen bis zur 25-sten Harmonischen
  • THD (Total harmonic distortion)

 

Diese Parameter werden mindestens über den Zeitraum von einer Woche aufgezeichnet. Die Langzeit-Aufzeichnung ist erforderlich, um Schwachlastzeiten im Schichtbetrieb oder am Wochenende einzubeziehen. Änderungen in den Betriebszyklen führen zu stets wechselnden Oberschwingungsströmen. Spezielle Power Quality Datenlogger (siehe unten) zeichnen die Parameter automatisch auf und erleichtern auch die spätere Analyse.
Foto:
Langzeitaufzeichnung aller Phasen mit dem Power Quality Analyzer

Video:
„How to Use a Harmonics Test in a 435 Power Quality Analyzer “ (Fluke)

 

 

Typische Probleme

Fast die Hälfte aller elektrischen Anlagen in energieintensiven Betrieben oder intensiv genutzten Bürogebäuden leiden an zwei oder mehr Netzqualitäts-Problemen:

  • Rechner-Abstürze
  • Flicker
  • Ausfall von Betriebsmitteln bei Teillast
  • Überlastete Kondensatoren
  • Probleme beim Schalten großer Lasten
  • Neutralleiter-Überhitzung

 

Maßnahmen

Falls die Untersuchung der Anlage mit dem Netzanalysator ergeben hat, dass es Störungen im Netz gibt, dann müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Zuerst muss geprüft werden, ob der Ursprung der Probleme jenseits des Stromzählers liegt – also im Verantwortungsbereich des Netzbetreibers – oder hinter dem Einspeisepunkt. Im zweiten Schritt werden die Fehlerquellen eingegrenzt. Dazu sind zumeist weitere, kleinräumige Messungen erforderlich; ggf. unter Abschaltung bzw. Trennung der Stromkreise, um die Fehlerquelle einzugrenzen. Wenn der aktuelle Zustand der Anlage bekannt ist, dann kommen verschiedene Möglichkeiten zur Störungsbeseitigung in Betracht:

  • Neuabstimmung der bestehenden Kompensation
    auf die Oberschwingungen
  • Einsatz von EMV-Filtern beim Verursacher
  • Nutzung aktiver Kompensationsanlagen
  • Gebrauch eines aktiven Powerfactors
  • Verwendung moderner USV-Anlagen
  • Austausch alter Frequenzumrichter

 

Empfehlungen

Fluke Serie 430 --- Netzqualitätsanalysator


Vollständiges Power Quality Analysetool für 3-phasige Netze

 

Tektronix PA3000 Power Analyzer


Die PA3000 Serie ist auch hervorragend für die Produktentwicklung geeignet.

 

Fluke Serie 1730 --- Energie-Logger


Dreiphasiger Logger zur Durchführung von Strom-/Spannungs-/Energieanalysen